August 23, 2022

Büros nach Corona - Was ändert sich für New Work?

Seit Anfang 2020 bestimmen die COVID-19 und die damit verbundenen Einschränkungen nicht nur unser Privatleben, sondern vor allem unseren Arbeitsalltag.

Home-Office und die lang ersehnte und nun erreichte Work-Life-Balance sind überall Thema - aber was passiert eigentlich nach der Pandemie? Wie wird die Büroeinrichtung nach Corona aussehen? Welche Konzepte muss die Inneneinrichtung designers in ihre Überlegungen zur Büroplanung einbeziehen, um Hygienestandards und Abstandsregelungen zu erfüllen?

Neben allgemeinen Lebensthemen wie Achtsamkeit und Work-Life-Balance haben sich insbesondere die Arbeitsbedingungen für die meisten von uns seit Corona grundlegend verändert. Home-Office-Möglichkeiten und flexible Arbeitszeitmodelle haben sich vor allem in größeren Unternehmen nach und nach durchgesetzt. Doch wie sehen eigentlich Alltag und Büroeinrichtung nach der Corona-Pandemie aus? Auf welche grundlegenden Veränderungen müssen sich Innenarchitekten designers, Büroeinrichter, Arbeitgeber und auch Arbeitnehmer in Zukunft einstellen? Welche Innovationen wird es bei der Gestaltung von Büromöbeln und bei der Erstellung von Bürokonzepten geben? Wie geht man mit den neuen Hygienestandards und Abstandsregelungen um und schafft es dennoch, im Rahmen des New Way of Working eine attraktive Bürokultur zu schaffen?

Neue Formen des Arbeitens: Büroplanung nach Corona

Seit dem Ausbruch der COVID-19 haben wir gelernt, dass digitales Arbeiten sehr gut funktioniert. Was früher in manchen Unternehmen undenkbar schien, ist heute alltäglich geworden: Fernarbeit wird es weiterhin geben, vor allem in Internetunternehmen. Die Abkehr vom traditionellen Bürokonzept, bei dem nur die physische Anwesenheit am Arbeitsplatz zählt, ist bereits weit fortgeschritten.

AsanaInformationsaustausch und Zusammenarbeit funktionieren dank digitaler Tools wie Asana und Videokonferenzen über Zoom oder Hangouts reibungslos. Inzwischen richten wir alle unsere Heimbüros ein und investieren in ergonomische Schreibtischstühle und Multifunktionstische.

Das einzige, was wir von Zeit zu Zeit vermissen, ist der menschliche Faktor. Die einen mehr, die anderen weniger. Und in der Tat ist dies keine rein emotionale Komponente, die für manche zu einer erfüllenden Arbeit gehört.

In den "Post-Corona-Büros" muss dieser soziale Aspekt, dieser gemeinsame Ort in der Realität, unbedingt vorhanden sein. Denn: Das Büro ist ein Ort der Begegnung und des persönlichen Austauschs, der für unsere Arbeit ebenso wichtig ist wie die konzentrierte Bearbeitung von Aufgaben. An Gemeinschaftsbüros im Büroalltag wird es also auch nach Corona nicht vorbei gehen.

Stattdessen wird die Qualität der Interaktion, die über Videochats nur bedingt erreicht wird, an Bedeutung gewinnen. Home Office und mobiles Arbeiten werden nur ein Teil der neuen Arbeitsweise sein.

Egal, ob es sich um einen konservativen Verwaltungsjob oder eine neuartige Position in einem Start-up handelt: Wir werden die Wahl haben zwischen Home-Office und dem Arbeiten im Büro, das sich an den neuen Standards mit Abstands- und Hygienevorschriften in der Büroeinrichtung und -gestaltung orientieren wird.

Im "Post-Corona-Büro" wird es ebenso möglich sein, konzentriert zu arbeiten und der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen, wie im Team zusammenzuarbeiten und sich zu begegnen - auch abseits eines rein beruflichen Umfelds.

1. Büroplanung mit neuem Grundriss

Bis Anfang 2020 ging der Trend noch zu offenen Büroräumen mit gemeinsam genutzten Schreibtischbereichen, um die Kommunikation und Effizienz zu steigern.

Im COVID-19-Büro wird sich dieser Ansatz tendenziell umkehren. Während bisher 11 qm pro Arbeitsplatz eingerechnet wurden, sind es bei der Büroplanung nach Corona mit flexiblen Ausweichflächen ganze 22 qm. Das bedeutet, dass theoretisch für die Hälfte der Belegschaft neue Arbeitsplätze geschaffen werden müssen.

Die gute Nachricht ist, dass der Bedarf an einfachen Arbeitsplätzen und Besprechungsräumen durch Home-Office und Videokonferenzen gesunken ist. Stattdessen rücken Fokuszonen, Co-Creation und Gemeinschaftsbereiche in den Vordergrund der neuen Arbeitsweise.

In diesem Zusammenhang werden Fokuszonen für konzentriertes Arbeiten im "Post-Corona-Büro" wichtiger denn je, denn nicht jeder kann zu Hause einen Rückzugsort finden, an dem er absolut ungestört sein kann. Gleichzeitig werden Bereiche für kreative Teamarbeit weiter an Relevanz gewinnen, da diese Form der Zusammenarbeit am besten in realen, speziell gestalteten Räumen stattfindet.

Und drittens muss den gemeinsamen, identitätsstiftenden Bereichen mehr Platz eingeräumt werden. Denn wenn die meisten Menschen von zu Hause aus arbeiten, ist der Wunsch nach einem "beruflichen Zuhause" umso stärker, wenn sie endlich ins Büro kommen.

Konkret bedeutet dies zum einen, dass das Büro designers unter den Prämissen der neuen Abstandsregelungen und Hygienestandards Mehrraumflächen für Gruppen umstrukturieren muss. Andererseits werden Think Tanks und so genannte Telefonzellen für maximale Konzentration Teil der Büroeinrichtung sein.

Neu ist, dass bei der Planung von Büroräumen darauf geachtet werden muss, dass diese an der Fassade liegen, damit eine regelmäßige Belüftung möglich ist.

Darüber hinaus werden Arbeitgeber und Unternehmen Arbeitsmodelle mit Schichtarbeit in Betracht ziehen: Die Aufteilung der Mitarbeiter in Gruppen, so dass sie zu unterschiedlichen Zeiten im Büro sind, ist neben dem Home-Office eine Möglichkeit, dem erhöhten Platzbedarf zu begegnen.

Arbeitszellen im Büro
Credits: Narbutas

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2. "Post-Corona-Büros" & Gehwege

Laut Corona wird die Erstellung von Laufkonzepten mit definierten Laufwegen nicht nur Teil der Büroplanung in großen Unternehmen sein. Wie bereits aus dem Einzelhandel bekannt, werden laut Corona auch in Büros Laufkonzepte für Flure und alle Multi-Space-Bereiche erstellt, um Distanzen zwischen den Mitarbeitern zu schaffen. Visuelle Elemente wie unterschiedlich gestaltete Böden (z.B. verschiedenfarbige Teppiche, Möblierung mit unterschiedlichen Bodenbelägen) oder Wände (unterschiedliche Wandfarben oder Wandgestaltungen) gliedern den Büroraum visuell und weisen flexible Ausweichflächen aus. Dadurch werden Abstandsregeln subtil verinnerlicht und unterschiedliche Bürobereiche deutlicher abgegrenzt.

Ein weiterer Pluspunkt: Eine abwechslungsreiche Gestaltung von Wänden und Böden wird als Gestaltungselement eingesetzt und lässt das gesamte Büro dynamischer erscheinen, was sich wiederum positiv auf Motivation und Kreativität auswirkt.

Arbeitszimmer mit 2 orangefarbenen Sofas
Credits: Quinti

3. Büroausstattung und -möbel gemäß COVID-19

Büroeinrichter und Innenarchitekten designers werden sich bei der Gestaltung von "Post-Corona-Büros" vor allem auf multifunktionale und bewegliche Möbel sowie auf flexible Technologiesysteme konzentrieren.

Der Trend wird zu Büroeinrichtungen gehen, die flexibel gestaltet werden können, so dass sie sich an unterschiedliche Bedürfnisse und spezielle Anforderungen der Mitarbeiter anpassen.

Konkret bedeutet dies, dass vor allem leicht zu reinigende und abwaschbare Oberflächen zum Einsatz kommen werden. In Empfangsbereichen werden verstärkt Nies- und Spuckschutzvorrichtungen installiert, um Mitarbeiter mit vielen Kontakten zu schützen. Darüber hinaus müssen die Sichtschutzwände zwischen den Arbeitsplätzen erhöht werden, die gleichzeitig als Spuckschutz dienen.

Darüber hinaus werden adaptive, modulare und mobile Büromöbel wie stapelbare Schreibtische und Stühle sowie flexible Trennwände ein fester Bestandteil der Büroeinrichtung nach COVID-19 sein. Diese ermöglichen immer wieder neue Konfigurationen und können an die individuellen Bedürfnisse der verschiedenen Mitarbeiter angepasst werden.

Flexibel veränderbare Räume wie Raum-in-Raum-Konzepte tragen dem gestiegenen Bedürfnis nach "ständiger Veränderung" ebenfalls Rechnung und werden von Herstellern wie Vitra bereits in der Büroeinrichtung berücksichtigt.

Damit künftige Büroeinrichtungen mit allen Sicherheitsvorkehrungen für mehr Hygiene und mehr Distanz nicht wie sterile Krankenhäuser aussehen, werden verstärkt Möbel aus natürlichen Materialien wie Holz eingesetzt und tragen so zu einer gemütlichen Atmosphäre im "Post-Corona-Büro" bei.

Außerdem werden weniger Polstermöbel und Textilprodukte Teil der Büroeinrichtung sein. Stattdessen werden immer mehr hochwertige Kunststoffe verwendet, wobei mehr Wert auf Haptik gelegt wird, um ein steriles Krankenhausflair zu vermeiden.

Im Zusammenhang mit der sozialen Distanzierung durch die neuen Abstandsregeln und Hygienestandards wird das Büro designers immer mehr "taktile" oder strukturierte Materialien für Büromöbel wählen, die wir unweigerlich anfassen müssen (Schreibtische und Sitzmöbel) und die sich gleichzeitig sauber und hygienisch anfühlen.

Darüber hinaus wird die Nachfrage nach berührungslosen Systemen steigen. Neben sensorischen Wasserhähnen und Seifenspendern wird es zunehmend möglich sein, Aufzüge und Türen über Sensoren zu steuern.

Darüber hinaus werden Innenarchitekten und Office Interior Designer bei der Auswahl der Büromöbel auf mehr Varianz achten. Aus dem Home-Office sind wir den ständigen Wechsel zwischen Sofa, Schreibtisch und Esstisch gewohnt und haben diese dynamische Art des Arbeitens lieben gelernt. Der flexible Wechsel zwischen konzentriertem Arbeiten am Schreibtisch und entspanntem Arbeiten in Lounge-Atmosphäre wird auch in das "Post-Corona-Büro" transportiert werden.

Buzzi Space mit einem Laptop
Credits: Buzzi Space

4. Besprechungsräume in den Büros gemäß COVID-19

Besprechungs- und Konferenzräume sind wichtige menschliche Plattformen für den Austausch in Corona-Büros. Gemeinschaftsräume sind wesentlich für den Aufbau und die Pflege persönlicher Beziehungen und des Vertrauens zwischen den Mitarbeitern und die Stärkung des Wir-Gefühls.

Konferenz- und Besprechungsräume sind auch intime Räume, in denen vertrauliche Gespräche mit Mitarbeitern und Kunden stattfinden können.

Besprechungsräume bieten einen Ausgleich zu virtuellen Zoom- und Hangouts-Meetings und bringen den digitalen Arbeitsanteil in ein gesundes Gleichgewicht mit dem "echten" Arbeitsalltag.

Darüber hinaus werden die Büros designers und die Innenarchitekten dem wohnlichen Aspekt dieser Räume besondere Bedeutung beimessen. Um die menschliche Komponente echter Begegnungen zu betonen, werden diese Räume mehr an unser Wohnzimmer als an ein Büro erinnern.

So werden neben Büromöbeln aus Holz, die für ein gemütliches, warmes Ambiente sorgen, auch Pflanzen, Wohnaccessoires und Dekorationselemente zum Einsatz kommen.

Während vor nicht allzu langer Zeit Büromöbel für die Einrichtung eines Büros von 2 bis 3 Herstellern bezogen wurden, sind es heute oft nicht weniger als 40, die für die Büroeinrichtung verwendet werden. Ein nicht unerheblicher Teil davon stammt aus dem Wohnbereich mit Lampen, Sesseln, Sofas und gepolsterten Esszimmerstühlen.

Ein heller Essbereich
Credits: Ophelis

5. "Nach Corona Büroeinrichtung" mit Zero Touch

Die zunehmende Digitalisierung wird laut Corona die Infektionskontrolle in Büros leicht vorantreiben. Kameras, die die Temperatur der Mitarbeiter messen, sind beispielsweise eine Möglichkeit, die erhöhten Sicherheitsstandards zu erfüllen, insbesondere in großen Unternehmen.

Darüber hinaus werden zunehmend Smart-Home-Funktionen wie Sprachassistenten und Sensoren für Aufzüge, Toiletten, Türen und Lichtschalter eingesetzt, um die Anzahl der Kontaktflächen zu minimieren.

Darüber hinaus dürften sich Büroanalysesysteme durchsetzen, die die aktuelle Belegung des Büros berechnen und - falls erforderlich - Alarm schlagen, wenn die Räumungsvorschriften und Hygienestandards nicht mehr eingehalten werden können.

Darüber hinaus wird designers intensiv über die Neugestaltung von sicherheitsrelevanten und gesundheitsfördernden Maßnahmen, wie z.B. Niesschutzvorrichtungen, nachdenken. Schließlich liegt es nahe, die aus dem Einzelhandel bekannten Maßnahmen gemäß COVID-19 auch auf das Büro zu übertragen und so für mehr Hygiene zu sorgen.

Credits: Ophelis


6. Co-working auch in Büros nach Corona

Co-Working-Spaces werden auch in Zukunft von Unternehmen als flexible Alternativräume genutzt werden (vorbehaltlich der Einhaltung der neuen Hygienestandards und Abstandsvorschriften).

Darüber hinaus ist es denkbar, dass vor allem kleinere Unternehmen einen Teil ihrer Büroflächen als Co-Working-Bereich an andere Unternehmen vermieten.

Das ist die Herausforderung: An einem Co-Working-Desk arbeiten im Durchschnitt etwa 3 Personen pro Tag. Um dem ständigen Wechsel dieser "Shared-Desk-Personen" und der damit verbundenen verminderten Hygiene entgegenzuwirken, könnte mit Schreibtischunterlagen aus Papier Abhilfe geschaffen werden. Dies wäre eine hygienische und kostengünstige Möglichkeit, maximale Effizienz zu erreichen und gleichzeitig alle Corona-Regeln im Co-Working-Büro einzuhalten.

7. Gemeinschaftsräume in Büros nach Corona

Die Bedeutung von Gemeinschaftsräumen wie Kantinen, Küchenbereichen, Snackpoints und Kaffeeecken wurde bereits eingangs diskutiert. Um den neuen Hygienestandards und Abstandsregeln gerecht zu werden und dennoch einen Ort der Begegnung und des Austauschs zu schaffen, könnten Büro designers und Innenarchitekten Raumteiler zur optischen Abgrenzung und als Spuck- und Niesschutz in die Büroeinrichtung integrieren.

Eine gute Idee sind sogenannte grüne Wände, die wie vertikale Gärten den Büroraum gliedern und gleichzeitig zu einem gesunden Raumklima beitragen und frische Farbakzente setzen. Darüber hinaus werden auch in gemeinsam genutzten Bürobereichen Gehwegkonzepte umgesetzt, die die Einhaltung von Abstandsregelungen erleichtern.

Das Amt nach Corona: Schlussfolgerung

  • Bedeutung von Co-Creation-Areas und Gemeinschaftsräumen sowie von Fokuszonen (z.B. Think Tanks) als Rückzugsorte in der Büroplanung.
  • Erstellung von Gehwegen und Gehwegkonzepten sowie optisch unterschiedliche Gestaltung von Büroräumen zur Vereinfachung der Einhaltung von Abstandsregelungen
  • Multifunktionale und mobile Büromöbel sowie flexible Trennwände
  • Mikro-Architektur und Raum-in-Raum-Konzepte
  • Abwaschbare Oberflächen aus Holz und hochwertigen Kunststoffen
  • Kombination von Büromöbeln für konzentriertes Arbeiten und Loungesitzen
  • Weniger Sitzmöbel mit Polstermöbeln und Textilbezügen
  • Gemütliche Tagungs- und Konferenzräume
  • Berührungslos mit Sensoren für Aufzüge, Toiletten, Türen und Lichtschalter
  • Co-Working-Spaces als flexible Alternativbereiche
  • Arbeitnehmerdialog zu den neuen Arbeitsbedingungen

Alle vorgenannten Aspekte machen deutlich: Die richtige Gestaltung Ihres Büros hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Nur eine sorgfältige Bedarfsanalyse führt zu einem erfolgreichen Gesamtkonzept, das sich messbar in einer erhöhten Produktivität niederschlägt.

Dann kontaktieren Sie uns und wir beraten Sie unverbindlich zu Ihrem aktuellen Projekt. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!